Stoffwindeln: Die saugfähigen Alleskönner und bunten Hingucker

Stoffwindeln: Die saugfähigen Alleskönner und bunten Hingucker

Stoffwindeln haben mein Herz erobert, das steht fest. Einmal probiert, für immer geliebt. Aber fangen wir von vorne an…

Stoffwindeln die mit Babys Popos kuscheln und Umwelt und Portemonnaie retten!

Disana Strickwindel

Ich bin gebürtige Italienerin und in den 80ern geboren. Meine Mama hat damals meine Schwester und mich noch mit den sogenannten „ciripà“ Windeln gewickelt, also mit Strick- und Bindewindeln aus Baumwolle, wie man sie heute z. B. von Disana und Hessnatur u. a. kennt.

Diese Affinität für Baumwolle statt Plastik habe ich dann auch später behalten: Ich benutze in meinem Alltag z. B. Taschentücher, Damenbinden, Klopapier und Putzlappen aus Stoff und daher sollte es eigentlich normal sein, auch mein erstes Kind mit Stoffwindeln zu wickeln. Dies ist allerdings bei meinem ersten Sohn 2016 nicht passiert.

Der Grund ist erstaunlich einfach: Mir waren die modernen Stoffwindeln nicht wirklich bekannt. Ich konnte mich an meine Wickelzeit selbstverständlich nicht erinnern und alle Verwandten, Freunde oder Bekannte in meinem Umkreis (in Köln) wickelten mit den unterschiedlichsten Einwegwindeln der wohl bekannten amerikanischen Marke (die ich hier aus Gründen nicht nenne!) oder mit den günstigeren Discount-Varianten.

Darüber hinaus bekamen wir schon im Krankenhaus, direkt nach der Entbindung, die Wegwerfwindeln und jede Menge Gratisproben und Rabattgutscheine für deren späteren Kauf in die Hand gedrückt und, so unsicher und unerfahren wie wir waren, haben wir diese Routine der ersten Lebenstage unseres Sohnes einfach nach Hause mitgebracht und fortgesetzt.

Die Plastikwindeln jedoch verursachten immer wieder Ausschläge auf der sensiblen Haut meines Sohnes. Er hatte von Anfang an einen schönen runden Bauch und dicke Oberschenkeln, sodass viele konventionelle Windeln nicht wirklich passten oder Abdrücke hinterließen.

Und dann die Müllberge, die wir täglich und fleißig entsorgen mussten und der Gestank, der aus dem überteuerten Windeleimer bei jedem Deckel öffnen entgegenkam.

Dann kam die Wende: Unser Italienurlaub bei meinen Eltern im Sommer 2017. Meine Mutter holte die alten ciripà raus und ich fing an, meinen Wonneproppen damit zu wickeln (aber mit einer PUL Überhose von Popolini, die ich in Deutschland gekauft hatte). Voilà, Ausschlag vorbei, kaum noch eincremen müssen und ein wesentlich glücklicheres Baby.

Ich war begeistert und motiviert, jedoch stellte sich ziemlich schnell die Frage: Wie bewältige ich die Wäsche-Berge zu Hause, wenn ich wieder mit meinem Kleinen alleine zu Hause bin und die Unterstützung meiner Familie nicht mehr habe? Es musste also ein für mich effizienteres System her und ich recherchierte ein wenig im Netz.

Meine Entscheidung fiel auf das Windelsystem der WindelManufaktur und mit ihm wickele ich jetzt meinen zweiten Sohn. Das System reduziert die Windelwäsche auf das Nötigste, die Außenwindeln sind wunderschön anzusehen und die Vielfalt an Saugeinlagen und Materialien ist enorm. Das System ist einfach zu verwenden und erlaubt auch unerfahrenen Eltern, sich gründlich auszutoben, bis die korrekte Kombination für das eigene Baby gefunden wird.

Meine Grundausstattung war also:

  • 3 Außenwindeln
  • 6 Innenwindeln und
  • 30 unterschiedliche Einlagen.

Manchmal war es schwierig, vorauszusehen, ob die Saugkraft der Einlagen für den speziellen Tage gereicht hätte, manchmal liefen die Windeln eben aus, aber nach einer Weile und mit einem wenig Geduld habe ich den Dreh rausbekommen und wickele nun ohne große Schwierigkeiten.

Allerdings greife ich für unterwegs und bei Familienbesuch gerne auf Pocketwindeln in der Größe Onesize zurück. Einige meiner Familienmitglieder möchten sich nicht mit Stoffwindeln beschäftigen und wollen weiterhin mit Wegwerfwindeln wickeln oder eben mit etwas sehr Ähnlichem. Daher kaufte ich einige Pocketwindeln von Little Lamb, Totsbots und Billou. In Italien dagegen wickele ich weiterhin mit Strickwindeln und Überhosen von Popolini und Petit Lulu.

Zu meiner Waschroutine kann ich nur sagen, dass ich jeden 2. oder 3. Tag wasche. Ich wasche die Windeln und deren Einlagen mit der restlichen Kochwäsche bei 60 Grad mit Ecover, Frosch oder dem Waschmittel von DM und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Grobe Verschmutzungen spüle ich direkt nach dem Wickeln mit Gallseife und kaltem Wasser ab. Für die hartnäckigen Flecken gibt es im Anschluss eine gute Portion Sonnenstrahlen ;)

Mittlerweile sind Stoffwindeln für mich zu dem geworden, was für viele Frauen Schuhe und Taschen sind: Liebe, Leidenschaft und Haben wollen. Ich habe über 20 unterschiedliche Windeln und ich bin froh, dass ich ein zweites Kind habe, was ich mindestens noch 1,5 Jahre wickeln darf…

Nüchtern betrachtet kann man auch mit weniger auskommen, unverzichtbar sind allerdings für mich 15 Stoffwaschlappen, 2 Nasstaschen in M und L (Wetbags), 1 Pail Liner (statt dem teuren Windeleimer plus Nachfüllkassetten) und eine wasserfeste Wickelunterlage (ich habe die Wickelmax von Hoppediz, die ich herzlichst weiterempfehle!).

Allen Eltern, die sich gerade für Stoffwindeln interessieren, kann ich noch raten, sich einen Besuch einer Stoffwindelberaterin zu gönnen und sich dabei die Vielfalt der Stoffwindelsysteme in Ruhe erklären zu lassen. Man kann heute sogar bequem und kostengünstig Windelpakete ausleihen und ausprobieren.

Fazit: Stoffwindeln sind schön anzusehen, sind hautfreundlicher und weniger belastend für die Umwelt und so für mich also genau die richtige Wahl!

Erfahrungsbericht von Luisa

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