Meine Geschichte mit Stoffwindeln…

Meine Geschichte mit Stoffwindeln…

Schon bevor ich schwanger wurde, habe ich mich eine Zeit lang mit Stoffwindeln beschäftigt. Ich fand das Konzept grundsätzlich gut, aber mein Mann war absolut dagegen. Sein Argument – wir kommen jetzt schon mit der Wäsche nicht nach, dann brauchen wir nicht noch Stoffwindeln… Und ich gebe zu, er hatte schon ein bisschen Recht. Deswegen war das Thema dann für mich auch erstmal abgehakt.

Der erste Start mit Einwegwindeln

Als unser Sohn geboren wurde, haben wir ihn also ganz „normal“ mit Wegwerfwindeln gewickelt. Leider bekam unser Kleiner mit ungefähr 4 Wochen extreme Probleme mit Bauchschmerzen – die 3-Monatskoliken! Wir haben alles versucht, was die Hebamme empfohlen hat und was wir im Internet an Tipps gefunden haben – Fliegergriff, ständig tragen, „Fahrradfahren“, Sab Simplex-Tropfen vor jedem Stillen… Nichts hat geholfen, so dass wir ihm mehrere Tage nacheinander Zäpfchen geben mussten, damit er sich zumindest ein kleines bisschen beruhigt. Er hat so gelitten, das hat mir das Herz gebrochen.

Windelfrei bei Koliken

Da habe ich mich daran erinnert, dass ich in einem der „Schwangerschaftsbücher“ gelesen hatte, dass bei Babys, deren Eltern „Windelfrei“ praktizieren, kaum Koliken auftreten. Als ich das Buch in der Schwangerschaft gelesen hatte, dachte ich noch: „Oh je, Windelfrei – das ist dann wohl die Variante für die Hardcore-Ökos …“. (Ich gebe zu, ich war sehr voreingenommen und herablassend.)

Aber nun stand ich da, mit einem leidenden Baby und war bereit alles auszuprobieren, wenn es nur hilft. Ich habe also angefangen nach jedem Schläfchen und jedem Stillen unseren Kleinen über einem Töpfchen abzuhalten, damit er bei Bedarf sein großes Geschäft loswerden konnte. Und siehe da, es hat tatsächlich funktioniert. Während des Abhaltens konnte er munter vor sich hin pupsen und alles loswerden, was ihm vorher Bauchschmerzen bereitet hat. Nach 3 Tagen ging fast nur noch Pipi in die Windel und der Rest ins Töpfchen. Zu dem Zeitpunkt war er 5 Wochen alt. Damit hat sich unser Windelverbrauch bereits deutlich reduziert.

Der Weg zu Stoffwindeln

Als er dann ungefähr 4 oder 5 Monate alt war, bin ich beim Sortieren der Babykleidung auf ein paar Stoffwindeln gestoßen, die mir meine Schwester gegeben hatte. Es waren von GroVia 3 Außenwindeln (GroVia Hybrid) und 6 Einlagen. Er war inzwischen groß genug, dass sie auf jeden Fall passen würden, also habe ich mir vorgenommen, zwischendurch immer mal die Stoffwindeln zu nehmen und ansonsten weiter Wegwerfwindeln zu verwenden.

Das hat problemlos geklappt und mein Mann, der ja vorher Stoffwindeln abgelehnt hatte, hat es hingenommen, weil wir die ja sowieso da hatten. Es hat sich herausgestellt, dass das mit dem Windelsystem ziemlich gut geklappt hat. An den Tagen an denen ich mit Wegwerfwindeln gewickelt habe, hat es mich dann immer mehr genervt, dass ich oft Windeln in den Müll geworfen habe, die nur ein kleines bisschen Pipi drin hatten. Und da ich inzwischen auch das mit dem Wäschewaschen gut organisiert hatte, habe ich mich entschieden, dass ich gern auf Stoffwindeln umsteigen möchte.

Zum Glück hat mein Mann sich überzeugen lassen und nun wird unser Kleiner hauptsächlich in Stoffwindeln gewickelt. Da ich zur pragmatischen Sorte gehöre, mache ich es mir allerdings leicht und wickle nachts noch mit Wegwerfwindeln (in dem Fall ist die dann komplett voll und es „lohnt sich“) und wenn wir unterwegs sind, nehme ich auch meistens Wegwerfwindeln mit.

Bei uns gibt es also eine bunte Mischung

Für das große Geschäft (zuhause) nutzen wir das Töpfchen, für nachts und unterwegs die Wegwerfwindeln und tagsüber zuhause die Stoffwindeln. Inzwischen habe ich 30 Einlagen und 4 Außenwindeln. Von den Außenwindeln brauche ich nur so wenige, weil die nur ganz selten was abgekommen. Oftmals nehme ich eine Außenwindel für einen ganzen Tag. Mit den Einlagen würde ich so über 4 Tage kommen, aber ich wasche meist alle 2-3 Tage.

Generell bin ich mit dem System von Grovia zufrieden, ich muss allerdings auch zugeben, dass ich keinen Vergleich habe. Für uns passt es und ich mag die Einfachheit – kein Falten oder Stopfen, sondern einfach einclipsen. Außerdem ist es für uns sehr praktisch, dass die Außenwindel selten was abbekommt, nicht wie beispielsweise bei einer Pocketwindel.

Zum Schluss noch 2 Tipps für alle, die es interessiert

Geruchsminimierung der vollgepinkelten Einlagen

    Zu Beginn habe ich die Einlagen in einem Wetbag gesammelt. Aber der hat jedes Mal beim Öffnen so sehr nach Ammoniak gerochen, dass der Geruch noch einige Zeit in der Luft stand. Das hat mich nicht nur wegen dem Geruch gestört, sondern auch da ich gelesen hatte, dass Ammoniak den Stoff schädigen kann und im schlimmsten Fall zu Windelausschlag führen kann.

    In dem besagten Artikel wurde beschrieben, dass Luftabschluss und Wärme zur Ammoniakbildung führen. Also war mein Ziel, die Einlagen so luftig wie möglich zu lagern. Kurzum habe ich einen aus Holz geflochtenen Papierkorb (ohne Deckel) zum Windeleimer umfunktioniert. Hinein habe ich einen Stoffbeutel von C&A (die sind etwas größer) gehangen. Damit kann ich zu Waschen einfach den Beutel heraus nehmen und in die Maschine packen. Um ganz sicher zu gehen, dass der Geruch minimiert wird (denn der Korb steht bei mir im Wohnzimmer), habe ich zusätzlich unten in den Korb Küchenkrepp gelegt und das mit Natron bedeckt und oben drauf noch ein weiteres Küchenkrepp, damit am Ende Natron nicht am Beutel klebt. Und tatsächlich riecht es fast gar nicht, nur wenn man die Nase direkt in den Korb steckt.

    Grundreinigung der Einlagen

      Da ich einige der Einlagen gebraucht erworben habe, wollte ich diese gründlich reinigen, damit der Grauschleier verschwindet und auch wirklich keine Rückstände mehr drin sind. Dazu habe ich folgendes getan:

      • Die Einlagen für 2 Stunden in Zitronensäure eingeweicht. (15 g Zitronensäure pro Liter Wasser)
      • Beim anschließenden Waschen 4 zusätzliche Teelöffel Sauerstoffbleiche zum Waschmittel dazu gegeben.
      • Alles zum Trocknen in die pralle Sonne gehängt, damit die auch nochmal desinfizierend wirken kann und zusätzlich Flecken heraus zieht.
      • Und dann habe ich das Ganze noch einmal wiederholt.

      Besonders nach dem ersten Einweichen in Zitronensäure war das Wasser braun gefärbt und hat auch entsprechend gerochen… Das Ergebnis war super – der Grauschleier ist fast weg und die Einlagen sehen bei Weitem weniger gebraucht aus.

      Diese Prozedur werde ich auch in Zukunft immer mal wieder mit den Einlagen machen, denn mit der Zeit können sich trotz Waschen bei 60°C Rückstände absetzen.

      So viel zu meinen Erfahrungen mit den Stoffwindeln. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen von euch von Nutzen.

      Erfahrungsbericht von Rebekka

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