Meine Stoffwindelgeschichte: Wickeln mit Überhosen und Saugeinlagen
Die Sonne hat mich zu den Stoffwindeln gebracht
Stoffwindeln an sich kannte ich aus früheren Erzählungen. Man hatte dabei den Eindruck, dass diese viel Arbeit mit sich bringen und auch keine besonders saubere Sache sind.
Im Geburtsvorbereitungskurs kam dann das Thema Wickeln und somit auch die Stoffwindeln auf. Nach ein paar Youtube-Videos dacht ich mir, dass das ja doch kein Hexenwerk und gar nicht so schlecht ist. Als ich mich dann weiter informierte war ich zunächst total überfordert: Prefolds, AiO, Einlagen, usw. Deshalb legte ich das Ganze auf Eis und unser Kind wurde von Geburt an mit Wegwerfwindeln gewickelt.
Als jedoch der herrliche Sommer kam und auf unserem Südbalkon die Wäsche in Sekundenschnelle trocken war, dachte ich wieder an die Stoffwindeln. Durch das Abhalten unseres Kindes hatten wir ohnehin nur Pipiwindeln.
Am nächsten Tag musste ich mit Erschrecken feststellen, dass ich vergessen hatte, die Windeln rauszubringen und die Müllabfuhr kam – wo hin also nur mit den dreckigen Windeln!? Wegen der Müllberge, dem Stress immer neue Windeln besorgen zu müssen und dem schönen Wetter entschied ich mich kurzer Hand Stoffwindeln zu verwenden. Darüber hinaus werden Stoffwindeln finanziell von unserem Landkreis gefördert.
Ein Telefonat mit einer Bekannten, die mit Stoff wickelt, vereinfachte die Entscheidung für ein System: Milovia Überhosen mit gefalteten Flanell- und Frotteewaschlappen als Einlagen. Schwups bestellte ich die Überhosen, kaufte ein paar Waschlappen und los ging’s.
Frotteewaschlappen waren mir zu hart, deshalb lege ich immer noch einen Flanelllappen drüber. Kostengünstig, leicht zu waschen und zu trocknen – keine Müllberge mehr, kein Stress mehr, die Müllabfuhr zu versäumen! Nur nachts verwenden wir noch Wegwerfwindeln, sonst müssten wir öfters raus, weil unser System nicht für so viel Pipi ausreicht.
So habe ich meine Wahl getroffen
Eine große Herausforderung ist ein passendes System aus der großen Stoffwindelauswahl zu finden. Mir war es wichtig, ein schlankes Paket zu haben, das unser Kind nicht einschränkt. Ich wollte wenig Wäsche haben, um die Umwelt, den Geldbeutel und die Nerven zu schonen.
Deshalb kamen nur Überhosen in Frage. Darüber hinaus sollte das System kostengünstig und die Einlagen aus Baumwolle sein, da man diese gut mit der restlichen Wäsche waschen kann.
Unser Kind ist ein Wonneproppen. Trotzdem schneiden die Milovia Überhosen nicht ein, da sie sehr weiche Bündchen besitzen. Wir verwenden schon immer die größte Einstellung und haben Glück, dass diese immer noch ausgereicht hat. Die Windeln haben bei uns immer sehr dicht gehalten. Wir hatten damit weniger Unfälle als mit Wegwerfwindeln, da die Stoffwindeln einfach besser sitzen.
Unser Kind hatte nie Probleme wund zu sein. Wichtig ist bei den Stoffwindeln mit unseren kleinen Saugeinlagen, dass wir nach jedem Pipi wickeln – sonst würden sie irgendwann überlaufen.
Meine Waschroutine
Unsere Familien waren am Anfang eher skeptisch, da man diese ja von früher kannte und die damaligen Systeme einfach nicht so praktisch sind. Mittlerweile haben wir aber alle überzeugen können, dass Stoffwindeln mittlerweile echt toll sind. Wir werden von unseren Freunden oder Bekannten oft darauf angesprochen, welch tolle Windeln unser Kind trägt.
Wir waschen die Einlagen und die Überhosen mit 60 °C in der Waschmaschine. Die Einlagen lagern wir in luftigen Wäschekörben und waschen sie entsprechend der restlichen Wäsche mit konventionellem Voll- oder Colorwaschmittel.
Die Überhosen werden im Wäschenetz auf links gedreht bei maximal 800 Schleudertouren mit Colorwaschmittel gewaschen. Wenn nur Pipi in den Überhosen ist, lassen wir diese auslüften und verwenden immer zwei bis drei Überhosen im Wechsel. Wir waschen diese dann 1 -2 mal wöchentlich.
Wir haben 8 Überhosen, obwohl wir meistens auch mit 6 Stück auskommen würden, und 40 Waschlappen. Unterwegs packen wir die nassen Windeln in einen Wetbag von Milovia. Wir nutzen die Stoffwindeln auch unterwegs, wenn wir die Gelegenheit haben öfters zu wickeln. Bei längeren Autofahrten gibt es auch ab und zu noch eine Wegwerfwindel.
Wir sind sehr froh, dass wir Stoffwindeln besitzen und kommen mit unserem System sehr gut zurecht. Gerade wenn die Kinder mobiler werden, sind diese deutlich einfacher anzulegen als Wegwerfwindeln, weil die Snaps feste Positionen haben.
Erfahrungsbericht von Maria