Stoffwindeln im Alltag: Ein Erfahrungsbericht

Stoffwindeln im Alltag: Ein Erfahrungsbericht

Trotz der vielen Vorteile hat ein Großteil der Eltern noch immer Bedenken, auf Stoffwindeln umzusteigen. Auch wir haben während des Wochenbettes erst einmal mit Wegwerfwindeln gewickelt, weil es gerade in dieser Zeit einfacher und praktischer erschien. Nach 6 bis 7 Wochen hatten sich aber sowohl unser Alltag als auch die Verdauung unserer Tochter soweit eingespielt, dass der Gedanke, doch vom Plastik wegzugehen ziemlich schnell da war.

Gebrauchte Windeln sind schwer zu bekommen

Während der Schwangerschaft war ich mir eigentlich sicher gewesen, dass Stoffwindeln nichts für uns sind. Nachdem ich nach dem Wochenbett aber täglich mehrmals Windeln in der Hand hielt, die nur ganz wenig nass waren und die ich aber dennoch nicht weiter geschweige denn nochmal verwenden konnte, war der Gedanke, es doch mal mit Stoffwindeln zu versuchen, sehr schnell da.

Was mich dann restlos überzeugt hat, den Stoffis - wie sie auch liebevoll genannt werden - eine Chance zu geben, war der Blick auf den Stoffwindel-Gebrauchtmarkt: Bei ebay-Kleinanzeigen und Co. gehen die Stoffwindeln mit nur wenig Abzug vom Neupreis weg und das zudem wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.

Wer ein gutes Angebot ergattern möchte, muss schnell sein. Beim Versuch, gebraucht einige Schnäppchen zu machen war ich dreimal zu langsam. Damit war die Hemmung gefallen, gleich eine relativ große Erstausstattung neu zu kaufen, denn wenn es für uns doch nichts ist, könnte ich die gebrauchten Windeln jederzeit wieder mit nur wenig Verlust verkaufen.

Wir starteten mit AIO-Windeln

AIO-Windeln zum Wickeln

Angefangen haben wir dann mit 16 sogenannten All-in-one-Windeln, also Windeln, die Einlagen und die wasserdichte Außenschicht bereits kombinieren, beim Wickeln nicht erst zusammengebastelt werden müssen und damit der Handhabung von Wegwerfwindeln während des Wickelns quasi entsprechen.

Das hat ein, zwei Wochen richtig gut funktioniert, auch wenn es verhältnismäßig viel Wäsche war, die dabei entsteht.

Durch diesen ersten Erfolg motiviert, habe ich während einer, der durch zu wenig Material bedingten Stoffwickel-Pausen, statt mehr All-in-ones, kurz AIOs, zu kaufen, zwei Überhosen und einige Prefolds bestellt. Nach ein paar Tagen klappte auch das super und ich konnte die Überhose mehrmals verwenden, weil ich den „Einlagenbedarf“ je nach Tageszeit abzuschätzen lernte.

Mittlerweile wickle ich fast nur noch zweiteilig: tagsüber mit Prefolds und zusätzlichen Saugeinlagen je nach Bedarf und nachts mit einer Höschenwindel. Mein Mann und andere Familienmitglieder nutzen meistens die AIOs.

Mehr Zeit für weniger Müll

Die Wäscheberge sind unbestreitbar größer als vor der Geburt unserer Tochter. Das liegt aber nicht nur an den Stoffwindeln, sondern auch daran, dass unsere Kleine viel spuckt und ich daher sowieso oft wasche. Die Stoffwindeln laufen da nebenbei mit.

Mit Aufhängen, Falten und Einsortieren ist es täglich ca. eine Viertelstunde mehr Zeit, die die Stoffwindeln für mich im Vergleich zu ihrer Plastik-Konkurrenz ausmachen. Das ist Zeit, die ich mir gerne nehme, um Plastikmüllberge zu vermeiden und die meistens, vor allem beim Falten, auch ganz entspannend ist, weil es größtenteils nebenbei läuft. Wer darauf keine Lust hat, könnte natürlich auch einen Windeldienst beauftragen, der regelmäßig die benutzten Windeln abholt und neue bringt.

Unser Stoffwindelvorrat ist in der Zwischenzeit so stark angewachsen, dass wir damit mühelos bis zum Ende der Wickelzeit kommen sollten und auch ein potentielles zweites Wickelkind davon profitieren wird. ;)

Erfahrungsbericht von Manuela

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