Stoffwindel Erfahrungsbericht von Corinna

Stoffwindel Erfahrungsbericht von Corinna

Ich habe bei meinem ersten Kind (Mädchen, 2016 geboren) mit ungefähr drei Monaten angefangen, auf Stoffwindeln umzustellen, da ich von einer Freundin davon hörte. Anfangs habe ich mich lange durch die verschiedenen Systeme (auch PUL, aber das hat sie nicht so gut vertragen) getestet, bis ich mein ideales Paket zusammengestellt hatte.

Verschiedene Systeme probiert

Bei meiner Tochter habe ich es zunächst mit Strickbindewindeln probiert, aber die waren nichts für mich. Nach langem Überlegen bin ich dann bei Windelmanufakturwindeln mit Wollinnenwindeln und verschiedenen Einlagen (Zorb-Booster plus selbstgenähte Frottee-Einlagen) gelandet.

Mit diesem System war ich zufrieden, bis meine Tochter einen Wachstumsschub gemacht hat und die Windeln beim Laufen verloren hat. Sie war immer schmal gebaut mit wenig Speck an den Beinchen und dann als sie zu Laufen begonnen hat, war sie zu schmal dafür. Darum habe ich nochmal umgestellt und zu Wollsnapüberhosen von Puppi und Responsible Mother gewechselt; diese habe ich mit den bereits vorhandenen Einlagen verwendet und zwar bis zum Ende ihrer Wickelzeit mit knapp 3 Jahren.

Nachts haben wir von Anfang an mit Hanf-Höschenwindeln von Responsible Mother und darüber eine gefettete Wollschlupfhose (einlagig von Hans-Natur) gewickelt und es hat den großen Pipi-Mengen immer standgehalten.

Die Wollwindelwäsche und auch das Waschen und Zusammenlegen der Einlagen hatte für mich immer etwas Meditatives im Alltag mit Kind und meine Tochter hat immer die Einlagenstapel aus dem Wickeltisch ausgeräumt und damit gespielt.

Beim 2. Kind war alles anders

2020 habe ich mein zweites Kind, einen Sohn, bekommen und war, meiner Meinung nach, mit allen Wassern gewaschen und höchst erfahren mit Stoffwindeln. Ich habe mich also wieder mit den Wollwindeln (Responsible Mother mit Einlagen) bei ihm versucht, doch die waren ihm erstens irgendwie viel zu eng, da er sehr speckige Beinchen hat, und andererseits sind sie oben am Bauch oder seitlich oft ausgelaufen. Auch die Nachthöwis von Responsible Mother passten ihm nicht oder liefen aus; wir hatten fast jede Nacht eine Pfütze im Schlafsack. Ich musste also wieder das System wechseln, da es nicht mehr zu meinem zweiten Kind passte.

Nach einem Gespräch mit meiner Freundin die auch Stoffis nutzt bei ihrem Baby habe ich den PUL-Überhosen eine Chance gegeben; diese waren mir damals auch zu „un-öko“ weil aus Plastik. So sind wir bei Petit Lulu Überhosen gelandet, die mit ihren Fleece-Bündchen keine Abdrücke an den Speck-Beinchen machen. Als Einlagen habe ich Best Bottom Snap-In-Hanf-Einlagen dazu sowie Prefolds.

Leider werden die Petit-Lulu-ÜH jetzt mit 12 Monaten und 12 kg wiederum an den Beinchen zu eng, so dass ich sie bald verkaufen werde; stattdessen wechseln wir auf die PUL-Überhosen von Breberky, die fallen nämlich größer aus, und auf die Wollsnapüberhosen von Magabi, die sind aus gestricktem Stoff und dadurch gut dehnbar. Nachts verwenden wir jetzt die Höschenwindeln Gr. 3 von Petit Lulu und eine Wollschlupf darüber; alle anderen Höwis waren zu eng oder nicht saugstark genug.

Bei beiden Kindern verwende ich bei Durchfall oder auf längeren Reisen Wegwerfwindeln von Moltex, die haben sich bewährt und haben keine schädlichen Inhaltsstoffe. Im Alltag habe ich aber immer eine bis zwei fertig gepackte Stoffis im Wetbag mit dabei; auch in der Kita wurde meine Tochter mit Stoffwindeln gewickelt, bis sie trocken wurde.

Meine Ausstattung

Ich habe grob gesagt immer so 6-8 Überhosen im Gebrauch, und an Einlagen habe ich so 20-30 im Wickeltisch, ich brauche aber meist von Wäsche zu Wäsche nicht alle davon. Nachtwindeln habe ich immer 4 Stück plus 3-4 Wollschlupfhosen.

Mein Musthave sind: der Windelbalsam von der Bahnhofapotheke Kempten, Bouretteseide-Einlagen und Heilwolle, die alle zusammen (im Wechsel) gute Dienste bei wunden oder geröteten Stellen am Po leisten.

Mein Fazit: auch wenn man sein System gefunden hat als Mama, stellen einen die Unterschiede zwischen den Kindern vor neue Herausforderungen und ich könnte mir vorstellen, dass ein drittes Kind wieder nochmal eine andere Stoffi-Ausstattung braucht.

Das macht aber nichts, da der Gebrauchtmarkt von Stoffwindeln ganz gut läuft und man die nicht mehr genutzten Windeln einfach weiterverkaufen kann, um die anderen zu finanzieren; ich bin dazu übergegangen, auch gebrauchte Windeln zu kaufen, wenn diese in gutem Zustand sind. Bei Neukauf sind Rabattaktionen wie die jährliche Stoffwindelwoche im Frühjar oder Black-Friday-Angebote im Herbst gut, um bei vielen Stoffi-Shops Geld zu sparen.

Erfahrungsbericht von Corinna, Bild: Anavy

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